Stadtmagie – Teil 7

Reise

Das Trommeln weckte mich schon am Morgen. Ein dumpfes, unablässiges Dröhnen aus dem Stockwerk unter mir. Es würde sicher bald aufhören. Dachte ich mir. Und später: Ignorier es einfach. So laut ist das doch gar nicht. Ich tippte im Rhythmus des Trommelns. Sogar, wenn mir gerade eigentlich gar nichts einfiel. Sinnlose Sätze reihten sich auf dem Bildschirm aneinander und bald nur noch Buchstabenfolgen, die nicht einmal mehr Wörter ergaben. Wenn ich aufstand, um ins Bad oder in die Küche zu gehen, folgten meine Schritte dem Takt der Trommel. Meine Füße tappten ihn weiter mit, wenn ich wieder am Schreibtisch saß.

Bald vibrierte meine Haut im Rhythmus. Als wäre sie selbst eine Trommel. Sie spannt sich über meinen Knochen. Pocht gegen Stoff und Luft.

Pocht. Pocht. Poch-Poch-Pocht.

Ich löse mich auf im Klang.

Ich falle durch den Fußboden.

Der Rhythmus fängt mich auf.

Ich tanze auf der Trommelhaut.

Poch-Poch-Pocht.

In eine ferne Welt.

Wenn ich sie erlauscht habe, schicke ich euch eine Postkarte.