Wie bist du auf die Idee gekommen?

Auf Lesungen kommt immer wieder die Frage: Wie bist du auf die Idee gekommen?
Im Grunde gibt es darauf nur eine kurze Antwort: Die Idee ist zu mir gekommen.

Ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung, wie Ideen entstehen. Für mich ist das einer der magischen Momente beim Schreiben. Vielleicht setzen sie sich aus Beobachtungen, Träumen, Erinnerungen, Gehörtem, Wahrgenommenem zusammen, viele Teile, die nach und nach zueinanderfinden, ohne dass ich das bewusst mitbekomme, bis die Idee soweit ist, auf sich aufmerksam zu machen.

Idee: „Hallo, hier bin ich.“
Autorin: „Ah. Hallo. Du siehst ja spannend aus. Erzähl doch mal.“
Idee: „Nö. Dein Job.“

Und dann hockt sie da in meinem Kopf und lässt mich nicht mehr los. Meine Ideen tauchen immer in Form von Figuren auf. Im Fall des aktuellen Buches „Das magische Fundbüro“ waren es sogar zwei, die in meinen Kopf spaziert sind: Finja und Kapitän Bruno. Ich wusste, dass sie trotz ihres gewaltigen Altersunterschieds miteinander befreundet sind und dass sie beide auch einsam sind. Und so haben wir drei viel Zeit miteinander verbracht – träumend, Notizen schreibend, fragend, neugierig -, in der sich Stück für Stück die Geschichte zusammengesetzt hat.

Und das war lange bevor ich angefangen habe, die eigentliche Geschichte aufzuschreiben. Aber im Grunde denke ich wirklich, dass Ideen wie Magie oder wie Drachen sind: Sie existieren einfach. Und wenn wir Glück haben, kommen sie zu uns und lassen uns nicht mehr los, bis wir eine Geschichte dazu aufschreiben.