Phantastischer Montag: Urban Fantasy

Der phantastische Montag widmet sich dem Mai dem Genre Urban Fantasy – magischen, übernatürlichen, phantastischen Geschichten, die in unserer Welt, in unseren real existierenden Städten spielen. Ich mag die Vorstellung, dass magische Wesen (Drachen, anyone?), und auch Magie selbst, in unseren Städten leben. Eine meiner Lieblingsautorinnen, N. K. Jemisin, hat die Idee auf die Spitze getrieben: In der The Great Cities Series werden Großstädte weltweit selbst lebendig. In The City We Became erwacht New York zum Leben – in Form von fünf Menschen, die gemeinsam sozusagen die Seele der Stadt verkörpern. Und gemeinsam müssen sie sich dann auch gleich einer fiesen Widersacherin stellen, die so gar nichts vom Erwachen der Stadt hält … Die Geschichte findet ihre Fortsetzung in The World We Make, in der sich nicht nur New York sondern auch andere Städte weltweit, ältere wie jüngere zum Leben erwachte, entscheiden müssen, ob sie sich dem Kampf New Yorks anschließen.

Die zwei Bände befassen sich mit Themen wie Queerness, Einwanderung, Rassismus, Hass – lassen aber auch Solidarität und Hoffnung zu (ohne dabei je kitschig zu werden). Letzten Endes geht es um die Entscheidungen, die wir treffen, die Frage, wie wir leben wollen. Keine leichte Kost – und sehr lesenswert!

Etwas leichtere Kost sind dagegen, die zwei Autor:innen, mit denen ich in die Urban Fantasy eingestiegen bin: Jim Butcher mit den Dresden Files, einer Mischung aus klassischem Hardboiled Krimi und Phantastik, denn hier ist der Ermittler der einzige echte Magier in Chicago. Er unterstützt die Polizei bei Fällen, die sich, nun sagen wir mal im menschlichen Denken nicht auf natürliche Weise erklären lassen. Dabei muss er sich mit Vampiren, Werwölfen, Dämonen, Feen und vielen anderen phantastischen Wesen auseinandersetzen.

Die andere Serie ist die um die Automechanikerin und Gestaltwandlerin Mercy Thompson von Patricia Briggs. Mercy hat die Gabe der Gestaltwandlung von ihrem Vater geerbt, sie ist eine Walkerin, die sich in eine Kojotin verwandeln kann. In den Tri-Cities, in denen sie lebt, treiben sich auch Werwölfe, Vampire, Feen und andere magische Wesen herum, die ihr nicht immer wohlgesonnen sind.

Natürlich gibt es noch viele, andere Beispiele für Urban Fantasy – und inzwischen auch deutschsprachige Autor:innen, die sich dem Genre widmen, z. B. Judith und Christian Vogt mit Anarchie Déco, einer Mischung aus Urban Fantasy und Krimi im Berlin der 1920er Jahre. Magie entsteht hier aus dem Zusammenspiel von Wissenschaft und Kunst und unsere queeren Held:innen kämpfen gegen Nazis, die übles mit der Magie vorhaben.

Ebenfalls im Duo geschrieben Spiegelstadt. Tränen aus Gold und Silber von Christian Handel und Andreas Suchanek. Auch hier sind wir im Berlin der 1920er Jahre, einem magischen Berlin, der Spiegelstadt erstarrt in den 1920er Jahren, wo vielgestaltige Feen-Wesen leben. Eine andere Welt, die neben unserer existiert – Reisen zwischen den Welten sind streng verboten … Ich hab es noch nicht gelesen und bin gespannt!

Ebenso gespannt bin ich auf die Geschichten, die diesen Monat für den phantastischen Montag entstehen werden – eine erste Ahnung von meiner habe ich schon … aber mehr wird an dieser Stelle noch nicht verraten.

Am 08. Mai geht es mit den Geschichten los – ich wünsche wie immer viel Spaß beim Lesen!

Und: Welche Urban Fantasy lest ihr gern?